Sie befinden sich hier:

Auf den Kopf gestellt – In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders

Förderband

17. August – 30. November 2020: 

Durch das Projekt „Auf den Kopf gestellt – In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders!“ sollen Schülerinnen und Schüler Einblicke in andere Kulturen, Religionen und Lebensweisen ermöglicht werden, um so ein Verständnis von Offenheit und Toleranz entwickeln zu können. Es soll eine Sensibilisierung für demokratiefeindliche, sexistische und rassistische Gedanken, Äußerungen und Handlungen stattfinden. Rassistischen Einstellungen und sexistischen, gewalttätigen oder rechtsextremen Tendenzen soll so über den sehr praktischen Ansatz des persönlichen Erlebens präventiv begegnet werden. Durch sowohl theoretische als auch praktische Einheiten an Schule und außerhalb von Schule werden Möglichkeiten der persönlichen Begegnung mit Menschen aus anderen kulturellen und sozialen Hintergründen initiiert. So soll die Vielfalt innerhalb der Gesellschaft fassbar gemacht werden. Im Alltag fehlen häufig Möglichkeiten der Begegnung. Schule kann dies auch nur in sehr beschränktem Rahmen bieten, da ein solches Projekt entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen benötigt. Das Projekt „Auf den Kopf gestellt – in Wirklichkeit ist die Realität ganz anders!“ ermöglicht diese Begegnungen und Erfahrungen Unter dem Aspekt der Partizipation sollen gemeinsam mit den Jugendlichen beschriebene Fragestellungen aus der eigenen Lebenswelt der Jugendlichen besprochen und auf ihre unterschiedliche und vielfältige Wahrnehmungsmöglichkeit hin überprüft werden. Ich hör was, was du nicht hörst eine Geschichte, viele Botschaften. Mit der methodischen Auseinandersetzung mit dem Vier-Seiten-Modell (auch Nachrichtenquadrat. Kommunikationsquadrat oder Vier-Ohren-Modell) von Friedemann Schulz von Thun, nähern wir uns dem Thema Fake News an. Durch praktische Übungen aus dem Bereich Soft Skills sollen die Verbesserung von sozialen und interaktiven Kompetenzen trainiert werden (beobachten, reflektieren, reframing – um nur einige zu nennen). Die Schüler sollen dadurch zu einer Kultur des Hinschauens ermutigt werden. Anhand von erlebnispädagogischen Aufgabenstellungen und Übungen aus der Theaterpädagogik sollen die Jugendlichen durch eigenes Erleben emotional an Themen wie: Umgang mit beleidigenden, gewalttätigen und rassistischen Tendenzen, Gender Mainstreaming Kultur und Religion und Toleranz herangeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch eigenes Erfahren und sich) Ausprobieren dahingehend sensibilisiert werden Vorurteile, Ungerechtigkeiten und rassistische Einstellungen als solche wahrzunehmen, um sie benennen, einordnen und ihnen begegnen zu können. Unter Berücksichtigung der aktuellen Corona Situation und der dann geltenden Maßgaben, sind neben den oben beschriebenen Arbeitseinheiten an der Schule, Exkursionen u.a in das Rathaus eine Moschee, das Dialogmuseum Frankfurt oder das Dunkel Café in Siegen zu einer passenden Theateraufführung oder Ausstellung etc wünschenswert und angedacht. Uber Erlebnisse wie zum Beispiel einen Museumsbesuch, den Besuch einer Kirche Synagoge/Moschee oder den Besuch eines kulturellen Angebotes (Theater, Ausstellung können die Teilnehmenden ihren Horizont erweitern und bis dato Fremdes/News kennenlernen. Ängste und Vorurteile sollen so abgebaut werden Ggf. müssen hier die Methoden und Handlungsweisen entsprechend der dann geltenden Corona Maßgaben angepasst und verändert werden.
Handlungskonzept:
Im Zeitraum von September bis November 2020 arbeiten 2 Mitarbeitende des Jugendwerks Förderband mit der Gruppe. Es sind 10 Treffen geplant. Das Projekt setzt auf verschiedenen Ebenen an. So soll es gelingen, dass Schülerinnen und Schülern die eigene Lebenswelt, durch teilweise erstmalige Erfahrungen, neu entdecken, Einblicke in andere Kulturen und Lebenswelsen erhalten, um darüber ein Verständnis für Offenheit, Toleranz und Vielfalt zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt hier insbesondere auf dem eigenen praktischen Erleben und Erfahren der Jugendlichen. Gerade für die Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten Lernen und emotionale und soziale Entwicklung ist dieser sehr praktische, handlungsorientierte Ansatz wichtig. Inhaltlich stehen hierbel Themen, Situationen, Erfahrungen und Fragen aus der eigenen Lebens- und Lebenswelt der Jugendlichen im Fokus. Denn nur wenn die Inhalte den Themen und Bedarfen der Jugendlichen entsprechen, kann das Projekt nachhaltig wirken und bietet ihnen so die Möglichkeit neue Handlungsstrategien einzuüben und zu trainieren. Ein besonderes Augenmerk soll auf die digitale Lebenswelt der Jugendlichen gelegt werden. Kinder und Jugendliche werden täglich einer Flut an Nachrichten ausgesetzt. Aktuell werden sie mit realen Ereignissen und Situationen konfrontiert, auf die die Erwachsenenwelt“ wenige Handlungsstrategien anzubieten hat. Neben Fake News auf WhatsApp oder Ekel Challenges auf TikTok gibt es auch positive Beiträge zu solidarischen Aktionen (Fridays for Future) und informative Formate, wie zum Beispiel Podcasts. Eine Überforderung stellt für viele junge Menschen die oftmals unüberschaubare, mediale Aufbereitung und Spiegelung dieser Ereignisse dar. Vom wissenschaftlichen Beitrag über den unqualifizierten Kommentar bis hin zum virtuellen Chat mit den Peers. Ungefilterte „Meinungsmache“ führt nicht selten zu Ausgrenzung, Diskriminierung und einem voreingenommenen und vorurteilsbehafteten Umgang mit Vielfalt. Das Projekt versteht sich als Möglichkeit dem präventiv entgegen zu wirken.

Katholisches Jugendwerk Förderband Siegen-Wittgenstein e.V.

Archive

archiv / suchen