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Lachen befreit – Humor in der Hospizbegleitung

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Ausgelassene Stimmung am Fortbildungswochenende in der Politischen Akademie Biggesee in Neu-Listernohl

Lachen befreit – Humor in der Sterbebegleitung
Fortbildungswochenende für ehrenamtliche Hospizmitarbeitende

Hospizbegleitung, Ehrenamt, Hospizhilfe, Ausbildung, ehrenamtliche Mitarbeitende

Lustige Gegenstände aus der eigenen Biographie

Darf und kann man im Angesicht des Todes heiter und humorvoll sein? Diese Frage klingt für viele womöglich pietätlos und befremdend, wer Sterbende begleitet, erfährt jedoch häufig, dass viele von ihnen trotz allem Leid zum Humor fähig sind und herzhaft lachen können und vor allem auch wollen. „Lachen befreit – Humor in der Begleitung Sterbender“ war daher das Thema des alljährlichen Fortbildungswochenendes der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V., zu dem Katharina Jung, Christiane Howe und Iris Dittmann, die Koordinatorinnen für Ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband, in die Politische Akademie nach Neu-Listernohl eingeladen hatten. 30 Ehrenamtliche der Hospizhilfe kamen dabei über ihre eigenen Erfahrungen mit Humor ins Gespräch. Eine spannende Beschäftigung mit der Humorbiographie, bei der Fragen wie „Über was lache ich? Über was habe ich früher gelacht? Welche Filme finde ich lustig? Wie sind meine Eltern mit Humor umgegangen?“ schloss sich an und half bei der Spurensuche.

In Kleingruppen richteten die Teilnehmenden danach ihre Aufmerksamkeit auf die Frage, welche lustigen Begebenheiten sie in ihren Begleitungen mit Sterbenden und deren Angehörigen erlebt haben und welche Bedeutung diese für die Beteiligten haben. Es wurde schnell deutlich, dass gerade im Angesicht des Todes, Humoriges den Blick weitet, die Situation entschärfen kann und die Möglichkeit der Distanz bietet. Auch die Frage, auf was geachtet werden muss, wenn Humor eingebaut wird, wurde besprochen. Die Ehrenamtlichen erhielten zudem Informationen zu den verschiedenen Humorformen und -instrumenten und wie sie in der Begleitung das Gespräch auch auf amüsante Inhalte lenken können. So beschrieb Christiane Weber: „Wenn ich mit einem Sterbenden das Fotoalbum anschaue, kommen wir häufig ins Lachen. Das ist schon ein Wert an sich.“ Aber auch Musik, Geschichten oder Gedichte können die Aufmerksamkeit auf Heiteres richten.

Aber wo ist Schluss mit lustig? Auch dazu tauschten sich die Teilnehmenden aus, wobei die persönlichen Grenzen des Humors sichtbar wurden: Was der eine noch lustig findet, kann den anderen bereits verletzen. „Wenn man eine Plattform mit dem Sterbenden hat, kann ich Humor einsetzen – aber es braucht diese Beziehung“, weiß Herbert Louis aus eigener Erfahrung zu berichten. Im Sketch „Der Eiermann“ konnten die Ehrenamtlichen schließlich ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen und in den Rollen der Gräfin, des Butlers und des Eiermannes verschiedene Gefühle zum Ausdruck bringen. „Selten wurde bei einer Fortbildung so viel gelacht“, resümierten die Ehrenamtlichen in der Abschlussrunde. „Es hat allen gut getan und wir verlieren das Thema auch in Zukunft nicht aus dem Blick“, versprachen die Koordinatorinnen.

Ein Informationsabend zum neuen Ausbildungskurs für ambulante Hospizbegleiter findet am Donnerstag, den 04.06.2020 um 18.00 Uhr in der Haardtstraße 45, 57076 Siegen-Weidenau, statt.

Weitere Infos: Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit, Haardtstr. 45, 57076 Siegen (Tel.: 0271/23602-67)
Email: koordination-hospizarbeit@caritas-siegen.de

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