„Blau-Weiße-Kobolde“ spenden 1904 Euro an „Hörst du mich?“
Leiterin Katharina Jung (l.) nahm die Spende des Schalke-Fanclubs „Blau-Weiße-Kobolde Siegerland e.V.“ über 1904 Euro an „Hörst du mich?“ gerne entgegen. Vorsitzender Jost Stötzel (vorne, r.) sowie Beisitzer Ralf Bruch und Kassenwart Volker Rath (hinten, v.l.) zeigten sich tief beeindruckt von ihren Erzählungen.
Die Mitglieder des Schalke-Fanclubs „Blau-Weiße-Kobolde Siegerland e.V.“ haben seit vielen Jahren eine Tradition – sie sammeln bei Vereinssitzungen und Fahrten zu Spielen während der Bundesliga-Saison Spendengelder, die dann einem wohltätigen Zweck zugutekommen. In diesem Jahr fiel ihre Wahl auf das Angebot „Hörst du mich?“ des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein e.V., das Hilfe für Kinder lebensbedrohlich erkrankter Eltern bietet. Vorsitzender Jost Stötzel, Kassenwart Volker Rath und Beisitzer Ralf Bruch übergaben einen symbolischen Scheck in Höhe von 1904 Euro an Leiterin Katharina Jung. Dabei wurde deutlich, dass „Hörst du mich?“ alle Voraussetzungen für eine Spende des Vereins erfüllt: „Wir haben festgelegt, dass unsere Spende in der Region bleibt und Kindern und Jugendlichen zugutekommt“, erläuterte Jost Stötzel. Der Vorstand sucht dazu jedes Jahr aufs Neue einen Adressaten aus, informiert sich ausführlich und stellt ihn dann auf der Jahreshauptversammlung vor. Die rund 140 Vereinsmitglieder entscheiden dann gemeinsam, ob die Spende an das ausgewählte Projekt gehen soll.
Auch im Fall von „Hörst du mich?“ hatte es eine einstimmige Entscheidung gegeben, was Katharina Jung sehr freut. „Gerade in der jetzigen Zeit sind wir sehr auf Unterstützung angewiesen, da die Spendenbereitschaft leider zurückgeht, die Kosten aber weiterlaufen.“ Nachdem die dreijährige Förderung durch die Aktion Mensch ausgelaufen ist, wird das Angebot über eine Beratungspauschale durch das Jugendamt der Stadt Siegen unterstützt. „Das reicht aber bei Weitem nicht aus, der Bedarf ist viel größer“, unterstreicht Katharina Jung. Die derzeit 18 ausgebildeten ehrenamtlichen Familienbegleiter unterstützen eine Familie im Schnitt ein Jahr, weshalb auch hier dringend weitere Helferinnen und Helfer gesucht werden. „Aber auch deren Ausbildung muss bezahlt werden.“ Jost Stötzel und seine Vorstandskollegen zeigten sich tief beeindruckt von der Bereitschaft, sich ehrenamtlich um betroffene Familien zu kümmern. Katharina Jung betonte, wie wichtig diese Entlastung und Unterstützung sei und wie schwer die Corona-Krise diese Familien getroffen habe. „Wir versuchen, unsere Hilfe aufrecht zu erhalten, weil die Betroffenen natürlich zur absoluten Risikogruppe gehören, läuft im Moment aber vieles über Telefon oder Videochats.“ Für die Kinder mache die aktuelle Situation alles noch sehr viel schwieriger, wie Katharina Jung an Beispielen deutlich machte, die ihre Gäste sehr berührten. Die Spende des Schalke-Fanclubs wird den Familien direkt zugutekommen, wie Katharina Jung abschließend betonte. „Sie sichert nicht nur in Teilen den Status quo, sondern trägt auch dazu bei, dass wir im Bereich der Trauerarbeit weitere Angebote entwickeln können, die dringend erforderlich sind und ausschließlich über Spenden ermöglicht werden können.“
Über das Angebot:
„Hörst du mich?“ bietet Hilfe für Kinder lebensbedrohlich erkrankter Eltern und ist für betroffene Familien so die erste Anlaufstelle. Hier erhalten Familien Beratung, Informationen und Hilfen im Umgang mit der elterlichen Erkrankung oder dem Tod eines Elternteils. Insbesondere Kinder- und Jugendliche finden bei „Hörst du mich?“ einen Raum für ihre Sorgen, Ängste und Nöte und werden von ausgebildeten ehrenamtlichen Familienbegleitern begleitet. Auch im nächsten Jahr soll ein neuer Ausbildungskurs starten. Bei Interesse steht Katharina Jung unter Mobil: 0151-26238369 oder per E-Mail an k.jung@caritas-siegen.de zur Verfügung.
